Dschalal ad-Din Muhammad Rumi

0

Rumi 30.09.1207 – 17.12.1273

Rumi war einer der bekanntesten persischen und islamischen Mystiker und gilt als Gründer der Mevlevi-Derwischorden. Von seinen Derwischen und auch späteren Anhängern wird er Moulana (persisch/arabisch „unser Herr/Meister) genannt. Zu Zeiten Rumis wurde Anatolien von den Rum-Seldschuken regiert, daher der Beiname Rumi (= Oströmer, Byzantiner).

Rumi studierte in Karaman/Konya (heutige Türkei) unter seinem Vater Islamwissenschaften und übernahm nach dessen Tod im Jahr ca. 1230 seinen Lehrstuhl. Als Gelehrter erlangte Rumi große Berühmtheit und er lebte und handelte, wie es sich für einen gestandenen und hochangesehenen Gelehrten traditionellerweise gehörte.

Erst als er im Jahr 1244 in Konya auf den Derwisch Schams-i Tabrizi traf, änderte sich sein Leben von Grund auf. Schams-i Tabriz war selber ein Schüler von Haci Bektas Veli, der zur gleichen Zeit lebte. Dieser war eine starke Persönlichkeit, die mit großen spirituellen Fähigkeiten ausgestattet war. Die spirituelle Bindung zwischen den beiden Freunden wurde so stark, daß Rumi zeitweilig die Welt Welt sein ließ, um sich ganz den Geheimnissen des Freundes zu verschreiben.

Schams musste aufgrund des Neids einflussreicher Menschen aus Konya fliehen. Heute wird angenommen, daß er ermordet wurde. Die Sehnsucht nach dem Freund inspirierte Rumi zu dem bis heute nachgeahmten Reigentanz und zum Dichten seiner ebenfalls bis heute vielzitierten Verse.

Nach dem Verlust seines Freundes Schams verfasste Rumi immer wieder Verse, die seine Trauer ausdrücken. Seine Poesie, besonders sein Gedicht Mathnawi (türk. Mesnevi), enthält einige der schönsten mystischen Verse, die jemals geschrieben wurden. Von ausschließlich historischer Bedeutung ist sein letztes Werk Makatib (Briefe), zum größten Teil sind es Empfehlungsschreiben in persischer Sprache an Prinzen und Adlige zugunsten von Freunden und Schülern.

Die Lehre Rumis basierte darauf, dass er die Liebe als die Hauptkraft des Universums ansah. Genauer gesagt ist das Universum ein Harmonisches Ganzes, in dem jeder Teil mit allen anderen in einer Liebes-Beziehung steht, die wiederum einzig und allein auf Gott gerichtet ist und nur durch seine Liebe überhaupt Bestand haben kann.

Gott durch Liebe näher zu kommen ist für Rumi, genau wie für die meisten Sufis, der Weg zur wahren Erfüllung im Leben. Der Grund für seine Berühmtheit ist, dass er die Fähigkeit besaß, diese Lehre in einer Poesie von unübertrefflicher Schönheit wiederzugeben. Er beschrieb mit derselben Eloquenz die Freude, Gott näher zu kommen, wie die Trauer, von Gott getrennt sein zu müssen. Wie auch andere mystische Dichter bezeichnete er Gott als den Geliebten und die menschliche Seele, die auf der Suche nach Gott ist, als den Liebenden.

Die UNESCO hat das Jahr 2007 aus Anlass des 800. Geburtstages Rumis zum internationalen Gedenkjahr erklärt.

Quellen:
https://gedichte.xbib.de/biographie_Rumi.htm

Print Friendly, PDF & Email
Share.

About Author

Chefblogger und Gründer. Ich bin gebürtiger Oberhausener, lebe mittlerweile am aber am Niederrhein.

Leave A Reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.