An der Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund untersucht eine Forschungsgruppe im Rahmen ihrer einjährigen Projektarbeit unterschiedliche Wahrnehmungen auf das Ruhrgebiet. Um das Verständnis dieser Region zu erfassen, sprich das Image zu analysieren, geht die Gruppe mit vier verschiedenen Ansätzen vor.
Zum einen führen die Studierenden in den neun Städten des Forschungsraumes Befragungen durch. Ziel dabei ist es herauszufinden, welches Verständnis 1300 Passanten auf die Region haben, sprich unter welchem Blickwinkel sehen sie das Ruhrgebiet.
Beispielhafte Fragen dazu sind „Welche drei Begriffe fallen Ihnen spontan zum Ruhrgebiet ein?“ und „Sehen Sie das Ruhrgebiet eher als eine große verwachsene Stadt oder als Ansammlung unabhängiger Städte?“. Diesen Fragebogen kann natürlich auch jede und jeder auf unserer Homepage www.selbsti.ruhr ausfüllen.
Zum anderen analysiert das Projekt imagebildende Aktivitäten, sprich alle Maßnahmen, die zur Imagebildung der Region unbewusst oder bewusst beitragen. Dazu zählen lokale und regionale Imagekampagnen, Kunstprojekte wie etwa „Urbane Künste Ruhr“, aber auch Vereine, wie die „Urbanisten“.
Um ein facettenreiches Bild über die Merkmale und Potenziale der Region zu erhalten, führen die Studierenden zusätzliche neun Experteninterviews mit verschiedensten Akteuren der Region, wie dem Regionalverband Ruhr (RVR) durch. Worin sehen beispielsweise der Wirtschaftsverband Initiativkreis Ruhr oder die Industriedenkmalstiftung Stärken und Schwächen der Region? Welche Alleinstellungsmerkmale vereinen diese – die bodenständige Mentalität, die Bergbauindustrie und vielleicht auch der gemeinsame Dialekt?
Einen wichtigen und innovativen Ansatz für die Forschungsarbeit bietet außerdem der Selfietrend. Diese moderne Bewegung der Selbstdarstellung ermöglicht einen bemerkenswerten und bisher unerforschten Bilderschatz aus dem Ruhrgebiet zu erfassen und zu analysieren. Wo lichten sich Selbstfotografierende in der Region ab, wenn sie anschließend ausgerechnet diese Fotos mit Stichworten, bzw. Hashtags wie „ruhrlove“, „ruhrgebietsliebe“, „meinpott“, u.a. in sozialen Netzwerken wie instagram, facebook oder tumblr verbreiten? Welchen Standort wählen sie das Ruhrgebiet zu repräsentieren? Die Zeche Zollverein in Essen, die Ruhr oder doch das Tetraeder in Bottrop?
Um die Anzahl von solchen Ruhrgebietsselfies zu erhöhen und die Projektanalyse zu bekräftigen, starten die Studierenden einen eigenen Aufruf, der sich an alle richtet! Unter dem Hashtag #ruhrselfie kann jetzt Jeder mitmachen und sein typisches Selfie aus dem Ruhrgebiet posten oder auf www.selbsti.ruhr hochladen. Dazu finden Sie auf der Internetseite noch weitere Informationen zum Projekt sowie Dutzende, bereits hochgeladene Ruhrselfies. Je mehr Leute bei der Aktion mitmachen, desto vielfältiger wird die Collage von Ruhrgebietsselfies. Umso vertretbarer sind dann auch die Aussagen zur Wahrnehmung der Region durch Selfiepostende.
Also, wann kommt dein #Ruhrselfie?