Vom Fleischesser zum Veganer – Der mediale Trend

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„Der Mensch ist ein Allesfresser.“ Eine Aussage, die zu etlichen Diskussionen anregt.
In den letzten Jahren hat sich die fleischfreie Ernährungsweise zu einem Trend entwickelt, der nicht zu übersehen ist. Schon immer stand der „Fleischesser“ dem „Pflanzenesser“ in kritischer Haltung gegenüber. Während auf der einen Seite viele Menschen nicht auf den Fleischkonsum verzichten wollen, existieren auf der anderen Seite die Personen, die sich gegen Tiertötungen richten und eine Ernährung bevorzugen, die Produkte beinhaltet, die ausschließlich vom lebendigen Tier stammen.

Vegetarier nennen sie sich und ihre Lebens- und Ernährungsweise hat weite Verbreitung erfahren.
Der Trend der fleischfreien Kost ist kein Neuer. Bereits in der frühen Antike wandten sich einige Geistige gegen die Einverleibung von Tieren:

Ein Zitat, das von Pythagoras von Samos stammt (570 – 500 v. Chr.), ein griechischer Philosoph, der sich gegen die Opferung von Tieren wandte. Die Menschen fühlen sich mächtig durch die Tötungen und entwickeln dadurch eine Gier zu morden, so die Auffassung des damaligen bekennenden Vegetarier.

Daneben vertreten aber auch einige Tierliebhaber die Ansicht, dass dem Tier nichts genommen werden solle. Tierische Produkte beziehungsweise grundsätzliche Nahrungsmittel, die vom Tier stammen (z.B. Eier und Milch), sollten nicht vom Menschen verzehrt werden. Genauso wenig sollte Alltagsware, die durch Tierversuche getestet wird, konsumiert werden (z.B. Schminke und Kleidung).
Menschen, die sich an diesen Lebensgrundsätzen orientieren, sind als „Veganer“ bekannt. Ihre Lebensart lässt sich vermehrt als aktueller Trend erkennen.

Ein Rundgang durch den Supermarkt: Zwar steigt die Fleischproduktion weiterhin, aber abgesehen davon nimmt auch die Varietät an rein pflanzlichen Produkten zu. Neben Bio-Supermärkten, haben die klassischen Discounter ihr Sortiment aufgestockt, so dass sich neben der Fleischtheke eine Bandbreite an veganen und vegetarischen Delikatessen finden lässt. Tofu als Fleischersatz in allen Variationen, Sojamilch und Co. – sich vegan zu ernähren wird durch das große Angebot immer einfacher.

Ein Blick in die sozialen Medien: Online-Plattformen wie „Instagram“ verbildlichen den Trend zur veganen Kost. Vermehrt kann man Fotos finden, die vegetarische und vegane Gerichte als gesund und nahrhaft darstellen. Die Beliebtheit misst sich an den Wort-Verlinkungen („Hashtags“), die eindeutig über die Millionen hinausgehen. Ein kleiner Vergleich zeigt folgende Begriff-Beliebtheit:

„meat“ (Fleisch) – ca. 3,5 Millionen Beiträge:

Stand: 05.09.2016.

„veggies“ (Abkürzung: Vegetarier) – ca. 5,3 Millionen Beiträge:

Stand: 05.09.2016.

„vegan“ – ca. 30 Millionen Beiträge:

Stand: 05.09.2016.

Eindeutig: Veganismus gilt als Trend, der mediale Verbreitung erfahren hat. Er stellt nicht nur eine Ernährungsweise dar, sondern auch einen modernen Lebensstil. Aber begründet sich diese freiwillig gewählte Lebensart wirklich nur in der Tierethik? Sprechen wir hier nicht bereits von einem kommerziellen Konsum? Immerhin ist der vegane Lifestyle zu einem Kult geworden, der sich besonders gut vermarkten lässt. Junge Konsumenten fühlen sich schnell angesprochen und folgen dem Mainstream ihrer Generation. Es kann in Frage gestellt werden, ob alle Verfechter des Veganismus primär ethische Gründe verfolgen, wenn doch eindeutig der Kommerz einen Einfluss hat.
Feststeht: Wir machen uns viel mehr Gedanken über unsere alltägliche Ernährung, setzen auf Sport und Bewegung, werden von Schönheitsidealen beeinflusst, und legen viel Wert in unsere individuelle Lebensführung. Willkommen im Jahr 2016.

Quellenangaben

• Gabi Strobel: „Vegetarier“, unter: http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/essen/vegetarier/ (abgerufen am 05.09.2016).

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