Der Mozart des 21. Jahrhunderts zu Besuch in Dortmund

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Fazil Say, ein weltberühmter Pianist unseres Jahrzehntes hatte seinen Auftritt im Dortmunder Konzerthaus.
Mit einigen Minuten Verspätung betrat Say die Halle und schon ertönten die ersten Klänge.
Zu Beginn wurden drei Meisterstücke des polnischen Komponisten, Pianisten und Klavierpädagogen Frédéric Chopin ganz leidenschaftlich gespielt.
Der Atem stockte, das Publikum schwieg, nur Fazil Say und sein Piano sprachen.
Die Mimik und Gestik, sein ganzer Körper spürte die Musik, er griff buchstäblich nach den Noten.
Nach einer dreiviertel Stunde folgte eine Pause. Ich saß und schwieg. Minuten lang. Schwer beeindruckt verließ ich die Konzerthalle. Nach der Pause sollte es weiter gehen mit Beethoven.
Ich war sehr neugierig und etwas ungeduldig. Den ganzen Abend wartete ich auf die selbst komponierten Stücke, Black Earth und Yürüyen Köşk. In der zweiten Hälfte war es dann so weit.
Wie im Programmheft aufgelistet folgten nach dem Stück Six Gnossiennes, von dem französischen Komponisten Erik Satie, die Stücke von Say. Erst Black Earth und darauf Yürüyen Köşk.
Im ersten Stück zupfte er an den Saiten und ließ uns, das Publikum, staunen. Black Earth, das rund 20 Jahre alte Stück verschmelzte an dem Abend den Westen und den Osten. Das Stück hatte eine Leichtigkeit von uzun hava (eine Taktart aus dem hauptsächlich anatolischen Teil der Türkei. Hierbei werden die Noten sehr ruhig und emotional gespielt.)
Im nu waren auch die zwei Stunden um und Fazil Say spielte sein letztes Stück für den Abend Yürüyen Köşk.
Das Publikum war mehr als zufrieden, es gab genau fünf standing-ovations und Zurufe.

Bild: Marco Borggreve

 

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